woensdag 7 maart 2012

Chorprojekt anlässlich des Gedenkens an den Ersten Weltkrieg.

WahnFlucht
Chorprojekt anlässlich des Gedenkens an den Ersten Weltkrieg.

Der Brussels Brecht-Eislerkoor ist Initiativnehmer eines Chorprojektes, das Teil eines großen Desertionsprojektes in Zusammenarbeit mit der Friedensbewegung ist. Soldaten haben schon immer gesungen, Friedensaktivisten ebenfalls.  Es gibt erstaunlich viele Desertions- und Antikriegslieder aus allen Epochen und Ländern, und im Besonderen auch Lieder und Gedichte aus der Zeit des Ersten Weltkrieges.  Ein großes Chorprojekt mit internationaler Ausstrahlung und einem besonderen Augenmerk auf den Widerstand gegen den Krieg und auf die Desertion während der Kriegsjahre darf daher mit Sicherheit nicht beim Gedenken an 100 Jahre Erster Weltkrieg fehlen.  Der Brussels Brecht-Eislerkoor zeigte sein Können unter anderem 2009 durch die Organisation und Aufführung von The Shouting Fence, einer Kantate für einen Großchor von 300 Sängern aus insgesamt 10 Chören und allen belgischen Landesteilen, 10 Solisten und zwei Perkussionisten (Musik: Richard Chew und Orlando Gough).

Als Titel für das breite Desertionsprojekt wählten wir WahnFlucht.  WahnFlucht ist eine Zusammenziehung und ein Wortspiel aus Wahnsinn und Fahnenflucht.  Der vorläufige Arbeitstitel des Chorprojektes lautet “Ode an den Deserteur”.  An den Internationalen Friedenstagen 2014 und 2015, am 21.09.2014 und am 20.09.2015, sind zwei große Chorevents vorgesehen.  Zwischen diesen Terminen sind lokale Konzerte und Initiativen möglich.  Wir hoffen, dass Chöre im In- und Ausland sich berufen fühlen, selbst "spontane" Beiträge zu liefern.  Bereits bestehende internationale Desertions- und Friedenslieder sollen aufgefrischt und ein neues Chorstück anhand von Gedichten aus der Zeit des Ersten Weltkrieges komponiert werden.

1)  Am 21. September 2014, UN-Friedenstag, ist ein Chorprojekt in Zusammenarbeit mit dem Brüsseler Kaaitheater geplant, das in einem vom Ersten Weltkrieg gezeichneten Stadtteil liegt.  In allen drei belgischen Landesteilen, in Mesen/Messines, Eben-Emael und in Brüssel, werden Chöre auftreten und dabei digital miteinander verbunden sein.  Karibu und Novecanto (Gent), Kontrarie (Löwen), Omroerkoor (Hasselt) und C’est des Canailles (Lüttich) haben bereits ihr Interesse bekundet.  Kontakte wurden darüber hinaus mit Chören aus den Niederlanden (Jan en Alleman), Frankreich (La Bande à Rosa, Amiens), Großbritannien (London und Sheffield) und Deutschland (Nordhorn und Oldenburg) geknüpft mit der Absicht, zur gleichen Zeit und an einem symbolischen Ort (z.B. an einem Deserteurdenkmal) einen "künstlerischen Beitrag" zu liefern.

2) Am 20. September 2015 und somit zum Abschluss des Projektes findet die Weltpremiere der "12 Stunden des Deserteurs" mit einem internationalen Friedenslied statt. In den Ländern, die an der großen Schlacht teilgenommen haben, werden 12 Stunden lang und ununterbrochen Chorkonzerte organisiert.  Das gemeinsame Friedenslied wird überall aufgeführt und per Lifestream ins Brüsseler Kaaitheater übertragen.  Das Ganze soll weltweit im Internet zu verfolgen sein.  Kontakte wurden bereits mit Chören in Vancouver (Kanada), Seattle (Vereinigte Staaten), Wellington (Neuseeland), Sydney (Australien) und unseren Nachbarländern geknüpft.  Die internationale Kuppelorganisation choralnet.org stellt ihre Kanäle zur Verfügung, um mit Chören der Länder in Verbindung zu treten, die Soldaten in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges verloren haben.

3) Zwischen den beiden großen Chorevents begrüßen wir lokale Konzerte durch die teilnehmenden Chöre:
- anlässlich der Gedenkfeier zum Mesener Weihnachtsfrieden im Jahr 1914 (Dezember 2014)
- im Rahmen eines internationalen Kolloquiums in Brüssel (Frühjahr 2015)
- zur Unterstützung einer Initiative zur Rehabilitierung hingerichteter Deserteure (?)
- in Belgien zum Beispiel in Zusammenarbeit mit den "Märtyrerstädten"

Für dieses Chorprojekt erhielt der Brussels Brecht-Eislerkoor bereits die feste Zusage von folgenden Partnern: Kaaitheater Brüssel, Lahaag vzw, Peace Village Mesen/Messines, Karibu (Gent), Kontrarie (Löwen), Choralnet (Chicago). Das Brussels Dichterscollectief wurde ebenfalls um Teilnahme gebeten. Folgende Künstler haben ihre Mitarbeit schon bestätigt: Frederic Rzewski (Komponist), Ruud Gielens (Regisseur), Geert Buelens (Verfasser des internationalen Gedichtbandes “Het lijf in slijk geplant” [zu Deutsch ungefähr: „Leiber im Schlamm“]) und Geert Aertsen (Video- und Internetkünstler bei Lahaag.org).

Kontakt:
Brussels Brecht-Eislerkoor
p/a rue Antoine Baek straat 108
B-1090 Brüssel
brusselsbrechteislerkoor@gmail.com

Dirigentin:    Lieve Franssen
Vorsitzende:    Sabine Verlinden

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